Eisfabrik Berlin - Mitte


Willkommen bei der Initiative zum Erhalt der Eisfabrik

Appell für den Erhalt von Eisfabrik u n d Kühlhäusern
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Video 2010 Bestand bis 2010

Eisfabrik Berlin - Spreeseite
Eisfabrik in Berlin-Mitte, Ansicht von der Spreeseite,
Gebäudeteile die abgerissen werden sollen sollten

In der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte steht noch eine historische Eisfabrik.
Sie gehört zu den ältesten Eisfabriken Deutschlands.

Viele historische Eisfabriken wurden durch Brand und Krieg zerstört.
Die Norddeutschen Eiswerke, zu denen auch das Gelände Köpenicker Str. 40/41 zählte, waren die mit Abstand größten Natureisproduzenten in Deutschland.
In Berlin Rummelsburg erinnert heute nur noch der Name "Bolleufer" an die riesigen Eisspeicher.
Die Eisfabrik in der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte ist das letzte Gebäude das an die Zeiten der Eisindustrie und die Norddeutschen Eiswerke erinnert.
Der Betrieb wurde zu DDR Zeiten vom VEB Kühlbetrieb weitergeführt. Erst 1995 stellte die Berliner Kühlhaus GmbH den Betrieb in der Köpenicker Straße ein. Seit dem ist das Gelände in Berlins Mitte an der Spree leer stehend.

Doch nun ist die Spree in diesem Bereich als attraktiver Standort erkannt, und man könnte als Eigentümer vermeintlich viel Gewinn machen, wenn, ja wenn dieser Denkmalschutz nicht wäre... .

Die Eisfabrik war von wichtiger Bedeutung für alles was gekühlt werden mußte. Seit 1896 wurde hier künstliches Eis hergestellt, seit 1914 mit einer Eismaschine der Firma Linde AG (der Halleschen Maschinen- und Eisengiesserei- geä. Nov 2008) Stangeneis, was für die wachsende Stadt Berlin von großer Bedeutung war.

Es gab ja keine Kühlschränke. Eis wurde in Stangen von ca. 20 mal 20 cm bei bis zu 1,50 m Länge an Brauereien, Kneipen, Haushalte, Obsthandlungen usw. geliefert. Die Milch auf den Wagen der Meierei Bolle wurde mit Stangeneis gekühlt. Die älteren Menschen kennen das sehr genau. Ich weiß, dass diese Praxis noch bis Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts stattfand (wenn nicht länger...)..

Zur Eisfabrik gehören auch mehrere Kühlhäuser. Diese waren mit 15 cm Kork (!!!) zwischen den Wänden gedämmt.


Die Eisfabrik in Berlin-Mitte steht unter Denkmalschutz.
Doch jetzt will der Eigentümer, die Treuhand (TLG), das Gelände abreißen.
Der Plan wirft natürlich viele Themengebiete auf. So z.B. die Frage nach dem Umgang mit alten Gebäuden und den Wert von Geschichte.
Durch jahrelangen Leerstand des Fabrikgeländes hat der Eigentümer zwar Bedingungen geschaffen, um den Erhalt der meisten Gebäude in Frage stellen zu können, aber noch ist der Zustand der Gebäude nicht allzu schlecht. Außerdem gibt genügend andere Beispiele für den Erhalt solcher einstmals wichtigen Objekte.
Da die Eisfabrik an der Spree liegt (damals waren Wasserwege für den Aufbau der Stadt und den Handel noch sehr wichtig), stellt sich auch die Frage, wie mit dem Spreeufer umgegangen wird.
Nicht zuletzt geht es auch um die Nutzung und Gestaltung des Wohnhauses auf der Straßenseite, welches erhalten bleiben soll.


Von Bedeutung ist auch, dass die TLG als derzeitiger Eigentümer Mitglied im Mediaspreeprojekt ist und somit auch an Maßnahmen teil nimmt, die auch für die Anwohner spürbare Veränderungen mit sich bringen werden. Deshalb wollen wir die Eisfabrik vorstellen und Informationen zusammentragen sowie die weitere Entwicklung aufzeigen.


Berlin - Mitte 2007

November 2007, Es kommt Bewegung in die Sache... Klicken sie hier

November 2008 Das Kessel- und das Maschinenhaus, sowie das Gebäude mit der Eisbildneranlage wurden verkauft. Damit scheint der Bestand gesichert.

Bis auf die Kühlhäuser bleiben alle anderen Gebäude nach Verlautbarung der TLG erhalten,
allerdings geht der Verfall ungebremst weiter.

Im Mai 2010 Will die TLG Immobilien GmbH die ersten Kühlhäuser Berlins, die ältesten Europas - abreissen.

Gegen den Widerstand von örtlichen Initiativen und Verbänden, der Fraktion der Grünen von Berlin-Kreuzberg/Friedrichshain und Berlin-Mitte, der Vorsitzenden des Ausschusses für kulturelle Angelegenheiten im Berliner Abgeordnetenhaus, Alice Stöver, aber auch bundesweit aggierender Verbände wie der Bundesstiftung Baukultur, dem Bund Deutscher Architekten, aber auch von Bundestagsabgeordneten von SPD und CDU, der Bundestagsfraktion der Grünen sowie dem stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse beginnt die TLG Immobilien GmbH im Mai 2010 mit dem Abriss der denkmalgeschützten bis Dato ältesten Kühlhäuser Europas, den ersten Kühlhäusern Berlins und damit mit der Zerstörung des Denkmalensembles. Im November 2010 ist der Abriss abgeschlossen.

Januar 2011 Nach dem Abriss der Kühlhäuser vermeldet der Investor der Eisfabrik im Januar 2011, das sich eine kulturelle Nutzung neben einer geplanten Luxuswohnbebauung nicht vertragen.
Damit ist das Denkmal Eisfabrik erneut gefährdet.



E-Mail
eisfabrik@berlin-eisfabrik.de