Gegen den Widerstand von örtlichen Initiativen und Verbänden, der Fraktion der Grünen von Berlin-Kreuzberg/Friedrichshain und Berlin-Mitte, der Vorsitzenden des Ausschusses für kulturelle Angelegenheiten im Berliner Abgeordnetenhaus, Alice Stöver, aber auch bundesweit aggierender Verbände wie der Bundesstiftung Baukultur, dem Bund Deutscher Architekten, aber auch von Bundestagsabgeordneten von SPD und CDU, der Bundestagsfraktion der Grünen sowie dem stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse beginnt die TLG Immobilien GmbH im Mai 2010 mit dem Abriss der denkmalgeschützten bis Dato ältesten Kühlhäuser Europas, den ersten Großkühlhäusern Deutschlands und damit mit der Zerstörung des Denkmalensembles.
Im November 2010 ist der Abriss abgeschlossen.
letzte Nachrichten aus 2012
12.12.2012 Das Bundesfinanzministerium teilt in einer Pressemitteilung mit, das die TLG Immobilien GmbH an den Finanzinvestor Lone Star für 1,1 Milliarden Euro verkauft wurde.
Mit dem Verkauf der Gesellschaft, wird das Gelände in der Köpenicker Straße 40/41 erstmals seit 1893 weiter veräußert.
Das Unternehmen Lone Star profitiert damit von dem Millionen Euro teurem Abriss der Kühlhäuser, den der Steuerzahler finanziert hat.
Aktuelles 2013
15.Februar 2013 Bautätigkeiten
An der Straße werden die Wasserzuleitungen zum Haus neu verlegt.
An der rechten Giebelwandseite des Wohnhauses an der Straße wurde ein Gerüst gestellt.
Da die Mieter über die Baumaßnahmen nicht informiert wurden, lässt sich nur spekulieren:
Wird das Flachdach des Vorderhauses neu gedeckt?
Es hat es bitter nötig. Jeder kann es inzwischen sehen, wenn er sich ein Luftbild der Köpenicker Straße 41 betrachtet. Und die Satelittenaufnahmen stammen vom letzten Jahr!
Werden Giebelanker eingebaut?
Das Haus wurde in den 70er Jahren verputzt, jedoch weist das Gebäude rechts hofseitig einen deutlichen Riss auf, der sich in den letzten Jahren verstärkt hat.
Da die rechte Gebäudehälfte im Krieg zerstört wurde, kann es sein, daß das übrig gebliebene Gebäude über keine statisch erforderlichen Giebelanker in den Etagen verfügt, so das die Risse grösser werden.
Giebelanker einbauen wäre auch eine sinnvolle Maßnahme bevor der Neubau anstelle des zerstörten Gebäudeteils errichtet wird, wobei wir den Wunsch haben, daß an dem Gebäude wenigstens die prachvolle Fassade rekonstruiert wird.
Fraglich auch, wie mit der anderen Giebelseite umgegangen wird.
An der Seite befindet sich eine in Berlin wohl einmalige Konstruktion, die den obersten Balkon stützen soll.
Allerdings beginnen auf dem Nachbargrundstück nun die Bauarbeiten für ein Wohnheim für 220 Studenten ( in der Animation auf Campus.com ist die Konstruktion am obersten Balkon teilweise zu sehen), und der Stahlträger kann kaum zwischen den Brandwänden bleiben..
Fragen über Fragen...
Natürlich fand nichts desgleichen statt. Durch Undichtigkeiten am Dach ist Feuchtigkeit in die darunterliegende Wohnung gelaufen, nn der Gieblseite drohte das ausgespülte Mauerwerk abzustürzen.
Obwohl es bitter nötig wäre, wurde das Flachdach auf dem Vorderhaus nicht saniert.
Am 28.Februar haben wir in der Buchhandlung des Aufbauhauses am Moritzplatz einen Vortrag zur Eisfabrik gehalten.
März 2013 Die denkmalgeschützte Kältemaschine wird Opfer von Dieben.
Wir informieren das Denkmalamt.
Mai 2013 Der Verkauf der TLG erweist sich als Skandal.
Die betroffenen Ostdeutschen Länder werden um die Gewerbesteuer von 80 Millionen Euro durch einen Sharedeal geprellt.
Statt, wie der Öffentlichkeit mitgeteilt, wurde die TLG Wohnen und die TLG Gewerbe nicht an die TAG Immobilien GmbH und Lone Star verkauft, sondern jeweils an zwei Töchterfirmen dieser Firmen, die aber zu 99 Prozent jeweils den besagten Firmen gehören, weshalb es diesen möglich war, die Gewerbesteuer zu sparen.
Beraten hat die Bundesregierung die Barcleys Bank, die auch Anteile an der TAG Immobilien hatte und die Finanzierung erst ermöglichte.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Juli 2013 Wir können auf der Homepage der TLG keinen Hinweis mehr auf unser Objekt finden.
Juli 2013 Der Bezirksstadtrat Herr Spalek teilt auf eine Anfrage des Bürgervereins mit, das der Eigentümer der Eisfabrik, die Telamon Vermögens GmbH, zur Wiederherstellung der Kältemaschine verpflichtet wurde, wogegen dieser Berufung einlegt.
Der VHKK hatte die Restauration der Maschine angeboten. Jedoch sind wichtige Teile durch die zu späte Reaktion des Eigentümers verloren gegangen, obwohl wir ihn informierten, als die wichtigen Teile noch herumlagen.
Unbegreiflich ist, warum bürgerschaftliches Engagement zur Sicherung kulturhistorischer Werte so verhindert wurde.
Die Initiative hat von Seiten des Amtes seit März noch keine Information erhalten.
Juli 2013 Die Gruppe der in der Eisfabrik lebenden Osteuropäern ist auf ca. 50 angewachsen. Inzwischen sind auch Frauen dazugekommen.
Aus den Bauzäunen werden immer mehr Zimmer abgeteilt.
Die Kinder sind noch in Bulgarien..
07.August 2013 Bei einem Sturm fliegt das Flachdach auf einem Fabrikgebäude weg.
Nach einer Aufforderung des Denkmalamtes mußte die TLG das Dach bereits 2010 schon einmal instandsetzten.
Wiederum ist von der eindringenden Feuchtigkeit auch eine Familie mit Kleinkind bedroht.
27.08.2013 Die linke Giebelwand erhält durch ein Hochdruckverfahren eine neue Fundamentierung. Ursache ist das auf dem Nachbargrundstück ein neues Gebäude (Studentenwohnheim) mit Tiefgarage entstehen soll.
01.09.2013 Upps, die Nachbarbebauung macht sich bemerkbar, Risse treten in den Wohnungen auf und Türen klemmen plötzlich.
04.09.2013 Die Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück werden fortgesetzt und die Schäden nehmen zu.
September 2013 Die Osteuropäischen Bewohner der Eisfabrik verschaffen sich Zutritt zur Baustelle des Studentenwohnheims und organiesieren sich das abgepumte Grundwasser.
Proben ergeben, das dieses kontaminiert ist.
06. und 07.09. Wir nehmen am Tag des offenen Denkmals teil. Thema sind in diesem Jahr unbequeme und ungeliebte Denkmale denen auch unser Denkmal zugeordent wird, wodurch wir besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Wir selbst zählen unser Denkmal auf keinen Fall zu den "unschönen".
Das Bezirksamt Mitte gibt eine Sonderausgabe zum Tag des offenen Denkmals mit dem Titel: "ecke Köpenicker" heraus, indem die Eisfabrik einen großen Teil einnimmt und das Titelbild schmückt.
10.09.2013 Feuer im Keller der Eisfabrik. Die Bewohner des Gebäudes, die ihren Müll im Keller entsorgen, können den Brand löschen. Die Feuerwehr sperrt die Köpenicker Straße.
Es wurde niemand verletzt.
Unbekannte Jugendliche sollen das Feuer gelegt haben berichtet die "Berliner Woche"
21.09. 2013 Die Berliner Zeitung widmet den "neuen Bewohnern der Eisfabrik" die ganze Seite 3.
Der Artikel wird bereits auf der Titelseite mit dem Hinweis auf die Köpenicker Straße angekündigt.
7.10.2013 Nachdem die Bewohner des Gebäudes Eisfabrik "Eintritt" erbaten und für Graffiti Flächen "verpachteten", wurde eine Gruppe von jugendlichen Partymachern von einigen Bewohnern angegriffen und unter anderem mit Eisenstangen verprügelt.
Zwei Jugendliche mußten ins Krankenhaus.
Rundfunk und Zeitungen berichteten über den Angriff.
Damit dürfte sich der "Eintritt" für Partys in Zukunft deutlich erhöhen...
14.11.2013 Es tut sich was auf dem TLG Gelände... Was ? Abriss! Diesmal trifft es die Garagen und die Kellerdecke des im zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäudeteil des Vorderhauses.
Den Bewohnern wurde nur der Abriss der Garagen angekündigt. Die Garagen wurden einst von den späteren Nutzern selbst errichtet. Im Rahmen des Kühlabrisses wurden ihnen die Garagen gekündigt.
Die Bewohner des Eisfabrikgebäudes an der Spree freuts. Sie holen sich das Holz.
Während die Sparren der Garage am Seitenflügel aus den Deckenbalken des im Krieg zerstörten Gebäudeteils stammten, wurden für die Garage an der Straßenseite Holz-Masten verwendet, die einst am Ostbahnhof standen.
Bei bei den Hölzern dürfte eine starke Holzschutzmittelbelastung vorgelegen haben.
Von den Mietern wird erwähnt, das der Baggerführer sein Werk versteht und sehr behutsam vorgeht. Da die Kellerdecke jedoch so errichtet wurde, das es zu einem gesamten Haus gehört, konnte er auch nicht verhindern, das das Mauerwerk des bewohnten Vorderhauses beim heraussreißen der Stahlträger mit geschädigt wurde.
Ist aber nicht so schlimm, an der Ecke hat des Haus sowieso schon von oben bis unten Risse, sowohl an der Brandwand als auch zum Hof.
Wahrscheinlich hat es durch die Schäden, die die Nachbarbaustelle am Wohnhaus verursacht hat, Geld geregnet das gleich wieder untergebracht werden muss.
19.November Die TLG übt Traditionspflege. Als 1926 der Luisenstädtische Kanal gebaut wurde, wollten die Norddeutschen Eiswerke kostenlos warmes Wasser für ein Kinderbad am Engelbecken zur Verfügung stellen. Der Bau des Bades scheiterte am Widerstand der Katholischen Michaelkirche.
Nun wollte die TLG ebenfalls kostenlos Warmwasser zur Verfügung stellen (mit dem Bagger wurde die Hauptheizungsleitung geöffnet), jedoch scheiterte die Aktion diesmal am Widerstand der sonst so stadtgeschichtlich interessierten Mietern des Wohnhauses auf dem Gelände.
Durch diese Aktion kam es zu einem Versagen der Entlüfter der Heizungsanlage. Das 4.OG, 3.OG und 2. OG, des Seitenflügels wurden dadurch überschwemmt. Abermals ist so die Familie mit dem Kleinkind von Wasserschäden, die die TLG zu verantworten hat, betroffen.
Würde die Familie dort nicht mehr wohnen, wäre der Schaden wohl erst in Monaten, wenn überhaupt, bemerkt worden.
Es bleibt dabei: Der beste Denkmalschutz ist die zweckgerechte Nutzung der Gebäude!!
19.12.2013 Die Initiative gegen Zwangsräumung führt eine Aktion für die menschenwürdige Unterbringung der Bewohner der Eisfabrik in der BVV und am Gelände der Eisfabrik durch.
23.12.2013 Das Verwaltungsgericht weist ein Eilantrag der Eigentümerin der Eisfabrik zurück und erklärt das diese das Gebäude und Grundstück gegen unbefugte Nutzer zu sichern hat.
Der Bezirk hat für die unfreiwillig Obdachlosen zu sorgen, egal ob rechtlich geklärt ist, ob sie in Berlin Anspruch auf Sozialleistungen haben oder nicht.
Gegen die Entscheidung ist Beschwerde zulässig.
25.12.2013 Die Eigentümerin der Eisfabrik fordert mit Schildern, die sich in der Eisfabrik aufhaltenden Personen zum Verlassen des Gebäudes bis spätestens zum 27. Dezember auf.
28.12.2013 Nach Verhandlungen mit dem Bezirk werden die Obdachlosen aus der Eisfabrik bis 6. Januar 2014 in einem Hostel in der Boxhagener Straße untergebracht, nachdem sie eine Nacht in der Michaelkirche zugebracht hatten.