Gegen den Widerstand von örtlichen Initiativen und Verbänden, der Fraktion der Grünen von Berlin-Kreuzberg/Friedrichshain und Berlin-Mitte, der Vorsitzenden des Ausschusses für kulturelle Angelegenheiten im Berliner Abgeordnetenhaus , Alice Stöver, aber auch bundesweit aggierender Verbände wie der Bundesstiftung Baukultur, dem Bund Deutscher Architekten, aber auch von Bundestagsabgeordneten von SPD und CDU, der Bundestagsfraktion der Grünen sowie dem stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse beginnt die TLG Immobilien GmbH im Mai 2010 mit dem Abriss der denkmalgeschützten bis Dato ältesten Kühlhäuser Europas, den ersten Kühlhäusern Berlins und damit mit der Zerstörung des Denkmalensembles.
Im November 2010 ist der Abriss abgeschlossen.
Nach dem Abriss der denkmalgeschützten Kühlhäuser finden wir eine neue Veröffentlichung der TLG zum Gelände, die unter anderem den Abriss und eines Wohngebäudes vorsieht, das durch einen Neubau ersetzt werden soll.
Für das Gebäude erhielt die TLG 2009 eine Sicherungsanordnung der unteren Denkmalschutzbehörde.
Die Bundesregierung hatte noch im Dezember 2010 behauptet, das nur die Kühlhäuser abgerissen werden.
Entwicklung 2011
Januar 2011 Norbert Heintze ( www.eiskeller-brandenburg.de ) entdeckt in den Weiten den Internets historische Aufnahmen von der Eisfabrik
Durch weitere historische Bilder, die wir aus rechlichen Gründen nicht veröffentlichen können, ist eine Zuordnug dieser Bilder zu unserer Eisfabrik zweifelsfrei nachweisbar.
11.01.2011 Berliner Morgenpost - Luxusprojekt verhindert Kulturstandort - Der Eigentümer der Eisfabrik, der die Kühlhäuser auch gerne erworben hätte um sie zu erhalten, stellt nocheinmal sein umsetzbares Nutzungskonzept für das Denkmalensemble dar, kritisiert den Abriss und die weitere Planung der TLG
02.02.2011 Dem Hauseigentümer der Liebigstraße 14 in Berlin Friedrichshain, Suitbert Beulker, war es gerichtlich gelungen, wegen einer zweiten eingbauten Hauseingangstür alle neun Mietsverträge zu kündigen.
Als sich die Bewohner gegen die Verdrängung wehrten haben 2500 Polizisten das Haus geräumt. Während der Polizeipräsident den Widerstand der Bewohner als gewalttätig verurteilt, ist die Gewalt, mit der die Mieter aus ihren angestammten Wohnbezirken verdrängt werden, noch nie thematisiert worden.
09.02.2011 Eine Architektur-Diplomarbeit legt den Schwerpunkt auf die Umnutzung der Kühlhäuser.
Zu Beginn der Arbeit war standen die Kühlhäuser noch.
Das vorgestellte Nutzungskonzept war von der international aggierenden Dimitri-Sacharow Entertainment GmbH und Co KG zur Umsetzung beschlossen worden.
Unseren Hinweis in einem offenen Brief an die TLG auf die vorliegenden Nutzungskonzepte wurden durch diese ignoriert, die Bundesregierung antwortet deshalb auf die Anfrage der Grünen falsch, wenn sie behauptet es lagen keine Nutzungskonzepte vor.
Es gab 2 uns bekannt Konzepte mit zwei verschiedenen Investoren.
Eine dritte Nutzung durch einen landeseigenen Betrieb ( hatten wir angefragt )
sah eine lange Lagernutzung vor. Vom Staatsekrätär des Bundesfinanzministerium Herrn Stefan Kampeter ist auch dieser Hinweis ignoriert worden.
Die Abendschau des RBB berichtet über die Gefährdung des Kulturstandorts Eisfabrik durch die Pläne der TLG, auf dem Standort der abgerissenen denkmalgeschützten Kühlhäuser.
Vermutlich Milliardäre die in drei Penthäuser auf dem Büroprojekt einziehen, sollen das Projekt finanzieren, was zu Konflikten mit der Nutzung z.B. des Daches der Eisfabrik als Bar führen würde.
Die derzeitigen Bewohner der zum Denkmalensemble an der Köpenicker Straße gehörenden Wohnhäuser würden eine kulturelle Nutzung der Eisfabrik begrüssen.
Lärm ist man von gegenüberliegenden AO-Hostel, den vorbeiströmenden Gästen des Sage, Tresors, Maria etc. gewöhnt.
11.März Japan wird von einem schweren Erdbeben heimgesucht, viele Menschen sterben, die Katastrophe löst Haverien in Atomkraftwerken Japans aus.
15.März 2011 Die „Nördliche Luisenstadt" wird Sanierungsgebiet.
In einer Betroffenenvertretung hätte für die Denkmäler eine nun zusätzliche erforderliche baurechtliche Abrissgenehmigung versagt werden können. Wurden die Kühlhäuser etwa letztes Jahr abgerissen um die mögliche Beteiligung der Bürger an der Entscheidung zuvor zu kommen?
20.03. Der Tagesspiegel schreibt; Skandalfonds: "Chefs der BIH müssen gehen Landeseigener Konzern wird umgekrempelt." Neben Sarazin kamen auch weitere Geschäftsführer von BIH-Tochterfirmen aus der TLG...
April 2011 Noch immer wird auf dem Grundstück gebaut. Defekte Fenster im leerstehenden Seitenflügel werden mit OSB -Platten verschlossen, was zeigt, das hier endlich Leute Maßnahmen ergriffen haben, die von Immobilien was verstehen.
Bleibt zu hoffen, das sie die Maßnahmen von der TLG bezahlt bekommen...
April 2011 Auf Youtube finden sich zwei Videos ( 1 + 2 ) vom Aufzug des Vorderhauses.
Der Aufzug soll irgendwann entfernt werden. Der Macher des Videos wird sich für den Erhalt der Anlage engagieren.
Ursprünglich gab es einmal 9 Aufzüge auf dem Gelände. Jeweils einen in den beiden Vorderhäusern, 2 im als Fabrikgebäude bezeichneten Gebäude, 3 Aussenaufzüge an den abgerissenen Kühlhäusern und 2 Aufzüge in dem als Eisfabrik bezeichneten Gebäude.
5. Mai Pressemitteilung der TLG: 20 Millionen Gewinn, 6 Millionen weniger als im Vorjahr.
Ob der Rückgang auf das Decken der Flachdächer auf den denkmalgeschützten Gebäuden der Köpenicker Straße zurückzuführen ist, wie wir es im letzten Jahr vorrausgesagt hatten?
Die TLG Immobilien GmbH exsistiert 2011 zwanzig Jahre
6. Mai Der Bürgerverein Luisenstadt wird 20 Jahre und feiert die Eröffnung des Wasserschlosses am Engelbecken.
Es erscheint das Buch von K.Duntze "Der Luisenstädtische Kanal", Ein Werk mit ausführlicher Geschichte des Gebietes.
7. Mai Traurig aber war, seit nunmehr einem Jahr investiert die TLG Immoblien GmbH in Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Denkmalensemble.
10. und 11.September 2011 Tag des offenen Denkmals
Viele Besucher bedauerten, daß das Denkmal nicht zugänglich war.
Für die Initiative war es dennoch ein sehr erfolgreiches Wochenende. Unter den Besuchern waren auch ehemalige Bewohner, die uns mit neuen Informationen versorgten.
Ein besonderer Besucher hat uns historische Bilder von der Anlage gezeigt. Darauf zu sehen- alle Fabrikgebäude bis 1945 und eine Ansicht des kompletten Vorderhauses. Das monumentale Vorderhaus präsentierte die Eiswerke.
Nun wissen wir, der große Eisbär war aus Sandstein auf dem Dach umgeben von dem Schriftzug "Norddeutsche Eiswerke"
Alle Fabrikgebäude- auch der alte Schornstein standen noch bis 1945 und wurden nicht zerstört. Unsere Behauptung das mit dem Abriss der Kühlhäuser auch die Eisfabrik von 1896 abgerissen wurde, hat sich auch nocheinmal bestätigt.
Neu für uns war, das es einen weiteren Wasserturm auf dem Gelände gab.
Das Schild an der Zufahrt des Vorderhauses "Kühlhäuser" unterstreicht auch nocheinmal den Hauptzweck die eigentliche Bestimmung des Grundstücks.
16.11.2011 Die TLG Niederlassung Berlin/Brandenburg wird mit der Niederlassung Mecklenburg-Vorpommern zur Niederlassung „Nord" zusammengelegt.
Leiter der Niederlassung Nord wird der bisherige Chef der Berliner TLG, Jörg Robert Lammersen, der auch für den Abriss der historischen Kühlhäuser verantwortlich gewesen ist.
11.12.2011 Die beleuchteten Werbetafeln an den Brandwänden des Wohnhauses wurden entfernt. Das Haus ist jetzt „werbefrei"
23.12.2011 Die TLG lässt das Jahr mit dem Dachdecken auf dem an den Hof angrenzenden "Fabrikgebäude" ausklingen.