Gegen den Widerstand von örtlichen Initiativen und Verbänden, der Fraktion der Grünen von Berlin-Kreuzberg/Friedrichshain und Berlin-Mitte, der Vorsitzenden des Ausschusses für kulturelle Angelegenheiten im Berliner Abgeordnetenhaus, Alice Stöver, aber auch bundesweit aggierender Verbände wie der Bundesstiftung Baukultur, dem Bund Deutscher Architekten, aber auch von Bundestagsabgeordneten von SPD und CDU, der Bundestagsfraktion der Grünen sowie dem stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse beginnt die TLG Immobilien GmbH im Mai 2010 mit dem Abriss der denkmalgeschützten bis Dato ältesten Kühlhäuser Europas, den ersten Großkühlhäusern Deutschlands und damit mit der Zerstörung des Denkmalensembles.
Im November 2010 ist der Abriss abgeschlossen.
Nach dem Abriss der denkmalgeschützten Kühlhäuser finden wir eine neue Veröffentlichung der TLG zum Gelände, die unter anderem den Abriss und eines Wohngebäudes vorsieht, das durch einen Neubau ersetzt werden soll.
Für das Gebäude erhielt die TLG 2009 eine Sicherungsanordnung der unteren Denkmalschutzbehörde.
Die Bundesregierung hatte noch im Dezember 2010 behauptet, das nur die Kühlhäuser abgerissen werden.
Entwicklung 2012
Die TLG beginnt das Jahr mit dem erneuten Decken der Flachdächer auf den Gewerbegebäude. Ursache für das Vorgehen ist uns nicht klar. Neues Jahr, neue Vorsätze?
Steht ein feuchtes Gebäude einer Vermarktung im Wege? (Nee wieso sollte? War ja bisher für die größte Immobilienfirma Ostdeutschlands kein Problem.)
Was für Schäden hätten vermieden werden können, wenn man sich nicht so gegen die Maßnahme gestreubt hätte?
Das ehemalige Kühlhaus an der Trebbiner Straße, das nur wenig jünger ist als es unsere waren, zeigt zur Eröffnung die Ausstellung "Detroit Ruins".
Der Eintritt ist frei. Das Gebäude hat als Kühlhaus Eigenschaften wie die unseren, die bei uns als Abrissgrund herhalten mussten (Deckenhöhe?, Stützenabstand?, geschlossene Fassade?, Dämmung?).
Erneut wird so gezeigt das der Erhalt möglich gewesen wäre und die Argumente keine waren.
Eine Gruppe Berliner Eistechnikfreunde hat die Ausstellung besucht.
Januar 2012 Zum Beginn des Jahres wollen wir hier mal den Eisbären von unserem Wohnhaus präsentieren. Wir wußten durch Zeitzeugenausagen davon. Jetzt haben wir Fotos des Gebäudes (und aller Fabrikgebäude). Der Bär sitzt auf einer Scholle, die durch Eiszapfen gestützt ist. Auch der Schriftzug "Norddeutsche Eiswerke" ist wie die Laibungen der angrenzenden Fenster im Dach "gefroren."
20.Januar 2012 Die Neugewählten Bezirksregierungen begannen ihre Tätigkeit mit einer Haushaltssperre. Heute wurde diese für Bauarbeiten aufgehoben, berichtet die Berliner-Zeitung.
Als erster Punkt wird "Dächer abdichten" genannt. Die Abgeordneten sagten "Zuletzt hatten sie kritisiert, sie müssten tatenlos zusehen, wie Gebäude und Sporthallen verfallen."
Eigentlich eine logische Konsequenz die Dächer zu decken. Aber in manchen Instutionen, wie z.B. dem Bundesfinanzministerium ticken die Uhren ebend anders. Da rechnet man Dächer Decken als "unwirtschaftlich".
(Geschäftszeichen VIII A 2 - FB 5037/0)
13. Februar 2012 Es ist sehr kalt in Berlin und wir entdecken die Bio-Softeisproduktion.
Das heißt bei uns von 16 Wohnungen sind 7 belegt (Lt. Aussage Bundesfinanzministerium 2009), also 51 % Leerstand. Allein wenn man diese 9 leeren Wohnungen auf 55 Wohneinheiten hochrechnet müssten die anderen Wohneinheiten deutlich überbelegt sein :-) ???
In England bemüht sich eine Gruppe um den Erhalt einer Eisfabrik in Grimsby
Sie wurde 1901 errichtet und wird zu den 10 bedeutensten Denkmälern Englands gezählt.
Die Herangehensweise der Gruppe ist eine ganz andere. Wir wünschen viel Erfolg!
Video:Great Grimsby Ice Factory Trust
Für die Mieter der "TLG Wohnen" soll es eine Sozialcharta geben. "Schäuble will eine Sozialcharta durchsetzen, die Mieterrechte und Instandhaltungen auf Jahre festschreibt und Luxussanierungen verbietet. " was aber von vielen Seiten als Mittel für den Schutz der Mieter stark angezweifelt wird.
Für die Mieter der Eisfabrik wird wahrscheinlich nichteinmal diese Charta gelten, da sie der TLG Gewerbe zugeordnet wurden.
Das kann auch heißen, das ein Investor, der Gewerbe erwirbt, kein Interesse an ein paar Wohnungsmietern hat und die Wohnungsbestand des Denkmalensembles und die Mieter dadurch gefährdet sind.
Bewahrheitet hat sich, das der Kühlhausabriss nur erfolgte um das Gelände besser vermarkten zu können.
Auf Anfrage der SPD erklärt das Finanzministerium, das die Sozialcharta erst später verhandelt wird, da die EU bei Verkäufen vorschreibt: "Gemäß des Private Vendor Tests dürfe die Bundesregierung keine Bedingungen an den Erwerb der Anteile knüpfen, die von einem privaten Verkäufer in der Situation der Bundesregierung nicht auch aufgestellt würden." "Dies gilt jedenfalls dann, wenn sich diese Bedingungen den Kaufpreis reduzierend auswirken können"
Damit erklärt das Finanzministerium sozusagen selbst, das es eine funktionierende Sozialcharta bei einem Verkauf nicht geben kann.
September 2012 Etwa 10 Obdachlose bulgarische Männer ziehen in die Eisfabrik
Am 19.11. berichtet die Presse über den Verkauf der TLG Wohnen durch das Bundesfinanzministerium.
11 000 Wohnungen in Ostdeutschland werden für 471 Millionen Euro privatisiert.
Das Gelände der Eisfabrik zählt nicht dazu.
12.12.2012 Das Bundesfinanzministerium teilt in einer Pressemitteilung mit, das die TLG Immobilien GmbH an den Finanzinvestor Lone Star für 1,1 Milliarden Euro verkauft wurde.
Mit dem Verkauf der Gesellschaft, wird das Gelände in der Köpenicker Straße 40/41 erstmals seit 1893 weiter veräußert.
Das Unternehmen Lone Star profitiert damit von dem Millionen Euro teurem Abriss der Kühlhäuser, den der Steuerzahler finanziert hat.
Lone Star hatte bereits beim ersten Bieterverfahren für die TLG Immobilien GmbH im Jahr 2008 die Nase vorn, jedoch wurde das Bieterverfahren damals wegen der Finanzkrise abgebrochen.