Die Norddeutschen Eiswerke in Rummelsburg 1872

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In einer Eisfabrik
Bericht von 1895
Die Kühlhäuser Text eines
Denkmalschützers
Die
Eismaschine
Natureisgewinnung
bei den
Norddeutschen Eiswerken 1896
Brand bei den
Norddeutschen Eiswerken
1912 od. 1913


Die Norddeutschen Eiswerken in Rummelsburg


Eisgewinnung in Rummelsburg bei Gaslicht
Bildunterschrift: Eis=Schuppen der Aktien-Gesellschaft "Norddeutsche Eiswerke".
Eisgewinnung auf dem Rummelsburger See bei Berlin unter Anwendung der Gasäther=Beleuchtung. Nach einer Skizze von E.Hofang auf Holz gezeichnet von Franz Kollarz. (S.415.)
Der Stich erschien 1879
Das Bild steht nicht im Zusammenhang mit dem folgenden Text - in dem ja schon vom "elektrischem" Lichte die Rede ist.

Aktie Norddeutsche Eiswerke

Aus dem Börsenprospekt 1872 (Quelle: Jahrbuch der Brandenburgischen Landesgeschichte, Arne Hengsberg, Berlin 1970)

Die von Herrn C. Bolle mit kleinen Anfängen vor etwa 9 Jahren nach amerikanischen System errichteten Eiswerke sind bis jetzt die einzigen in Europa, welche rationell und im größeren Maßstäbe betrieben werden.

Von Jahr zu Jahr wachsend, haben sie bereits eine solche Ausdehnung erreicht und erfordern naturgemäß dem entsprechend so bedeutende Vergrößerungen ihrer Anlagen, daß deren Umwandlung in eine Aktien-Gesellschaft notwendig geworden ist, um den Betrieb in dem Umfange fortführen zu können.

Die Norddeutschen Eiswerke sind am nördlichen Ufer des Rummelsburger Sees gelegen, welcher in Berlin das reinste Wasser liefert; die Lage des Etablissements ist in jeder Beziehung, auch in Betreff der Verbindung nach Berlin eine vorzügliche.

Die Gesellschaft besitzt bereits 18 große Eishäuser nach dem bewährten amerikanischen System, von denen jedes im Stande ist, ca. 30 000 Zentner Eis zu fassen.... .

Das neue, in Köpenick gelegene Eiswerk, doppelt so groß als das Rummelsburger, wird es ermöglichen, selbst bei verdoppeltem Umsatze eine bedeutende Eisreserve zu behalten, ein Umstand, der im Falle eines milden Winters durch den dann auf das 3 und 4 fache steigenden Eispreise die bedeutendsten Chancen sichert.

Nach der Fertigstellung, welche Herr Bolle zu vollenden sich verpflichtet hat, werden ca. 3 Millionen Kubik-Fuß Eis eingespeichert werden können....

Durch das bereitwillige Entgegenkommen der Königlichen Regierung ist der Gesellschaft zunächst auf 12 Jahre eine mehr als 20 mal so große Wasserfläche als die des Rummelsburger Sees bei Köpenick verpachtet.

Ergänzt wird in dem Artikel das das Eiswerk 1 am Rummelsburger See ein Grundstück von 1000 Quadrat – Ruten (= 14 180 qm) umfasste und mit 18 Eishäuser, Werkstätten, Dampfmaschinen und einer Eisspindenfabrik ausgestattet war. Das Werk 2 in Köpenick hatte ein Grundstücksgröße von 24 000 qm und verfügte ebenfalls über Eishäuser und Werkstätten.

Aus "Berlin im Glanz" /Gallus Verlag Wien 1954

erfahren wir, das in Rummelsburg im ersten Jahr nach der Herstellung von Kunsteis bereits 15 000 Zentner abgesetzt wurden.

Nach dem besonders mildem Winter 1883/1884 wurde an allen Standorten der Norddeutschen Eiswerke auch Kunsteis hergestellt.

Von einem Brand der Eiswerke in Rummelsburg berichtet das Teltower Kreisblatt im April 1873 und am 29.Januar 1876



Mit der Errichtung der modernen Eisfabrik im Jahr 1914 in der Köpenicker Straße endet im Prinzip die Eisgewinnung in Rummelsburg.
Im ersten Weltkrieg fehlt es einfach an Arbeitskräften.
So bleiben die Eisspeicher sich selbst überlassen. Ende des ersten Weltkrieges stürzen die Dächer unter der Schneelast zusammen.
Das hindert jadoch nicht daran, das die Eisspeicher 1919 vom Reichs-Militärfiskus aufgrund des Kriegsleistungsgesetzes beschlagnahmt werden.

Am 01.01.1921 bis 31.07.1921 werden die Grundstücke in Rummelsburg und Plötzensee veräußert.

Im Geschäftsbericht von 1920 schreibem die Norddeutschen Eiswerke: "Grundstücke Rummelsburg; Das hypothekarisch eingetragene Restkaufgeld von M 900.000 wurde im Laufe des Jahres getilgt und die Hypothek zur Löschung gebracht."

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