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In einer Eisfabrik Bericht von 1895 |
Die Kühlhäuser | Text eines Denkmalschützers |
Die Eismaschine |
Rummelsburg 1886 |
Natureisgewinnung bei den Norddeutschen Eiswerken 1896 |
Der Artikel beschreibt kurz die Eisgewinnung und die Einlagerung des Eises.
Leider sind Quelle und Datum unbekannt.
Die zeitliche Einordnug ist schwierig.
Allerdings wird bereits "ein Großteil des Eisverbrauchs durch künstlich hergestelltes gedeckt" und Zentner schon mit "Z" geschrieben...
Wenn auch ein Großteil des Eisverbrauchs durch künstlich hergestelltes gedeckt wird, ist doch der Bedarf an Eis in der heißen Jahreszeit so groß, daß auch das in den Kühlhallen eingelagerte Natureis in Betracht kommt. Verbraucht doch beispielsweise eine Stadt wie Berlin an einem einzigen heißen Sommertag gegen 40 000 Zentner Eis, der jährliche Verbrauch beträgt etwa 4 Millionen Zentner.
Es ist in der Tat so, ganze Eisberge kommen hinter Schloß und Riegel, werden wärmedicht hinter dicken Ziegelmauern oder in tiefen, kühlen Kellern aufgetürmt, um in der warmen Jahreszeit langsam herausgeholt und als Kältelieferant Verwendung zu finden, in Brauereien, Molkereien und anderen Betrieben, die konservierende Kühle gegen die zersetzende Sommerwärme benötigen.
Jeder ordentliche Winter bringt eine Frostperiode. Die Eisdecke auf dem erstarrten See nimmt Nacht für Nacht an Dicke zu. Sind 6 bis 10 Zoll erreicht, dann hat die Natur ihre Arbeit getan, sie ermöglicht das Abeisen der Seen, liefert verschiedensten Verbrauchern, vom Großbetrieb bis zum Eisschrank der Hausfrau, ein billiges und gutes Eis. Eine Menge von Fuhrleuten, Gespannen und kräftigen Arbeitern kann an das verdienstvolle Werk gehen, diese Winterernte zu bergen.
Ein ständiges Hin und Her der leer zurückkommenden und hochbepackt zur Stadt fahrenden Eisfuhren.
Die Gäule dampfen in der scharfen Winterluft, die Fuhrleute trotten nebenher mit lautem Hü und Hott oder schwervermummt auf den grünlich schimmernden Kristallblöcken. Unten am Seeufer aber, in all dem Weiß der Winterlandschaft, hantieren die Eishauer, schwarze Gesellen mit wuchtig geschwungenen Äxten, schweren Schaufeln und Forken. Eine ganze Bucht wird ausgeeist, unheimlich droht das kaum bewegte dunkle Wasser neben der überschneiten Eisfläche.
In der Stadt stauen sich die wartenden Eisfuhren, die Männer drinnen im "Eispalast" können kaum nachkommen, die Vorräte aufeinanderzuschichten und zu packen.
Bald, wenn der ganze schwarzgestrichene Raum bis hoch oben an die Decke mit Eis ausgefüllt ist, klettern die letzten Leute aus den Fensterluken.
Die Maurer erscheinen und fügen in den ausgezackten Verband der Öffnungen die Ziegelsteine, mauern den gefangenen See regelrecht ein.
Das Frühjahr mag kommen, die Außentemperatur steigt, es wird warm, aber die "Kälte auf Vorrat" wird davon nicht weiter berührt.
Nach und nach rückt der Eiskeller sein hochgeschätztes Material heraus.
Wenn der Trunk erfrischend kühl ist, wenn die Speisen vor den Gefahren der Hitze konserviert bleiben, dann hat die eingemauerte Kälte aus dem See gute Dienste getan.
Schade, daß wir nicht ebendso die oft allzu reichliche Sommerhitze einkellern und nach Bedarf in die winterkalten stuben lassen können....
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