Am 24. Oktober 1890 erfolgte durch die Norddeutschen Eiswerke der Ankauf des Moabiter Eiswerkes am Plötzensee mit einem Terrain von 34 225 qm und dem zugehörigem Heiligensee für M. 800.000
Dazu ein paar Daten:
1843 wird Moritz Ahrens als Inhaber der Firma Ahrens & Comp. in der Neuen Friedrichstr. 11 genannt. Der Firma gehört die Martins-Brauerei.
1845 hat die Firma M. Ahrens u. Comp. die Baiersch. Bierbrauerei u. Zucker-Erde-Handlung (Zuckererde ist ein aus tierischer Kohle gewonnener Dünger) mit einer Niederlassung in der Burgstr. 10, und einer Brauerei in der Turmstr. 42 zu Neu-Moabit.
1851 kommt ein Ausschank in Moabit dazu und eine Beinschwarzfabrikation (Beinschwarz ist ein Farbstoff, der aus der Verkohlung von Tierknochen gewonnen wurde und u.A. zur Herstellung von Schuhwichse gebraucht wurde)
1871 wird die Brauerei in die Actien Brauerei-Gesellschaft Moabit, Stromstr. 11-16 umgewandelt, deren Director Moritz Ahrens ist. Ebenfalls in der Stromstr. 11-16 wohnt der Kaufmann Reinhold Ahrens jun., der 1873 als neuer Director genannt wird, während der Senior Moritz als Rentier zunächst in der Stromstraße wohnen bleibt (1877 ist er in der Königin Augustastr 14 gemeldet, 1880 in der Potsdamerstr. 62, 1899 in der Brückenallee 36)
1874 wird Moritz Ahrens als Inhaber der im Vorjahr gegründeten Eiswerke Moabit. M. Ahrens, am Plötzensee genannt und erst 1882 ist Reinhold Ahrens auch Inhaber der Eiswerke Moabit.
1884 erwirbt Reinhold Ahrens den Heiligensee.
1890 stirbt Reinhold Ahrens. Durch die Norddeutschen Eiswerke erfolgte der Ankauf des Moabiter Eiswerkes am Plötzensee mit einem Terrain von 34 225 qm und dem zugehörigem Heiligensee für M. 800.000 verkauft.
Welche Gründe Witwe Margarethe Ahrens, geb. Hake dafür vorlagen ist nicht bekannt.
Emil Posse wird zunächst Direktor der Brauerei, die schließlich 1920/21 von der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG übernommen wird.
Nach 1890 taucht neben dem Senior Moritz und der Witwe Margarethe nur ein Ahrens im Adressbuch auf: R. Ahrens, Braumstr., N Seestr., Versuchs- u. Lehranst. f. Brauerei.
1908 erwarb der Baumeister und Architekt Paul Garnn aus Charlottenburg den Heiligensee von den Norddeutschen Eiswerken.
1910 wurde der Heiligensee neben großen Landflächen an die Terrain-Aktiengesellschaft Heiligensee zu Berlin veräußert.
Quellen:
Grundbuch von Heiligensee;
Handbuch der Deutschen Actiengesellschaften 1899;
Berliner Adressbücher;
Natureiswerke im Umland Berlins; A.Hengsbach; Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte 21.Band 1970
Ein weiterer Dank an dieser Stelle an www.eiskeller-brandenburg.de und einer weiteren Person für das Zusammentragen der Informationen.