Der volkseigene Kühlbetrieb bestand zu DDR-Zeiten aus 6 Betriebsteilen.
1986 arbeiteten im VEB Kühlbetrieb Berlin 178 Werktätige.
Das Werk 1
ist das sogenannte Eierkühlhaus am Osthafen, Stralauer Allee 1 in Friedrichshain, heute Sitz von Universal Music.
Die Kältemaschinen der Firma Linde befanden sich in einem ebenerdigen Maschinenhaus, die Verflüssiger der Kälteanlage befanden sich zwischen dem Kühlhaus und der U-Bahn-Linie. Die Kühlleitungen verliefen im Keller.
Das Kühlhaus wurde 1929 errichtet und zur Kriegsvorbereitung 1940 verdoppelt.
ist „unsere" Fabrik in der Köpenicker Strasse 40/41 in Berlin-Mitte. (siehe Bild oben.)
Hier wurde 1896 durch die Norddeutschen Eiswerke das erste Großkühlhaus Deutschlands errichtet.
1910 erfolgt der Bau einer großen Eisfabrik und der Wohngebäude an der Straße. Das Gebäude, welches heute als Eisfabrik bezeichnet wird, entstand 1914.
Von den ersten Kühlmaschinen ist heute noch eine erhalten. Die Dampfmaschine, eine weitere Kühlmaschine von 1914 und mehrere modernere Kühlmaschinen wurden leider beseitigt.
Gegen den Widerstand von Anwohnern, mehrerer Initiativen und Verbände und Bundestagsabgeordneten wurden 2010 die denkmalgeschützten Kühlhäuser durch die Treuhandnachfolgerin - die TLG Immobilien GmbH - abgerissen.
Im Werk 3
befand sich eine Eisfabrik in der Scharnhorststraße.
Das Werk wurde 1912 errichtet und an die "Gesellschaft für Markt - und Kühlhallen" rückübertragen und geschlossen.
Heute gibt es dieses Werk nicht mehr.
Das Gebäude wurde zu Loftwohnungen umgebaut.
Neben den alten Kühlhallen mit einer Kühlmaschine die schwefelige Säure als Kühlmittel verwendete, wie es für die von derFirma Borsig hergestellten Kältemaschinen typisch war, wurde
1929 ein weiteres Kühlhaus errichtet, welches jedoch im 2. Weltkrieg zerstört wurde.
Das Zentralblatt der Bauverwaltung von 1931 berichtet über das Kühlhaus in Teil 1 und Teil 2 .
In den 50er Jahren wurde ein neues Kühlhaus Typ: "Standard" errichtet.
Es war für die Kühlung des dortigen Schlachthofes zuständig und wurde in den 90er Jahren abgerissen.
Es gibt ein Bild auf http://www.stadtschnellbahn-berlin.de . Die Homepage beschreibt an der Stelle den Bahnhof Storkower Straße
Das Werk 5
befand sich in der Leninallee (heute Landsberger Allee) und versorgte auch die Eisbahn der 1950 in Vorbereitung des 1. Deutschlandtreffens der Jugend die in einer alten Großmarkthalle des Zentralvieh- und Schlachthofes befand. Die Mehrzweck Sportarena Werner Seelenbinder -Halle, wurde wohl aufgrund ihres Namens unter dem Deckmantel der Olympia 2000 Vorbereitung vorsorglich 1996 abgerissen.
Der Abriss für die Olympiabewerbung wurde bereits im Einigungsvertrag festgehalten.
Auch hier gab es eine historische Kältemaschine.
Das Kühlhaus wurde Ende der 1980er Jahre für 40 Millionen DDR-Mark modernisiert. Es würde heute noch zu den sehr modernen Kühlhäusern zählen.
Einziger Nachteil bestand in der Mehrstockigkeit und den damit verbundenen Vertikalaufzügen
In der Leninallee befand sich auch der Sitz des Betriebes. Für die Errichtung einer neuen Schwimm -und Sprunghalle wurden die Kühlhäuser 1995 abgerissen.
Das modernste
Werk 6
befand sich in Frankfurt an der Oder
Eine weitere Eisanlage befand sich am Fernsehturm, wo heute der Sitz der DAK ist. Diese Anlage war die einzigste mit Kohlendioxid betriebene Kühlanlage. Sie wurde ursprünglich für die Zentralmarkthalle am Alexanderplatz gebaut und kühlte später die Keller der neuen Markthalle.
Für alle anderen Kühlanlagen wurde Ammoniak verwendet.
Herr Dr. G.Kaul kennt die Fabrik in der Köpenicker Straße sehr genau.
Wir finden es sehr bedauerlich, das die TLG dem Spezialisten das Betreten der Fabrik verweigert.
Alle Betriebsteile gingen vom VEB in die Berliner Kühlhaus GmbH über.