© Rud. Habermann, Unterschrift unter einer Bauzeichnung für die Eisfabrik 1912,
Quelle: Archiv Dipl.-Ing. F.May
Meyer Lexikon, 6. Auflage; Kälteerzeugungsmaschinen II.; Zum Artikel „Kälteerzeugung"
Absorptionskältemaschine von Habermann
Der Berliner Ingenieur Rud. Habermann setzte bei der
Absorptions - Kältemaschine der ersten Groß-Kühlhäuser Deutschlands der Norddeutschen Eiswerke, das Gegenstromprinzip ein und verhalf so der Absorptionskältemaschine zur Wiederentdeckung.
Die Energieausbeute war sehr hoch.
Heute werden Absorptionsanlagen bei der Klimatisierung von Gebäuden eingesetzt.
Aus der Literatur und dem Ausschnitt aus der Bauzeichnung geht hervor, das Herr Habermann später (1912) Direktor der Norddeutschen Eiswerke war.
In der Literatur findet sich 1913 die Niederschrift eines
Referats des Direktors Habermann über:
„Natureisgewinnung: Herrausnehmen von Eiern und dergl. aus Kühlhäusern in der warmen Jahreszeit."
Der Vortragende führt zunächst in Lichtbildern das Ernten, den Transport und das Lagern von Natureis vor um dann auf das Herausbringen von Nahrungsmitteln aus Kühlhäusern einzugehen.
Wenn die Waren aus dem Kühlhause kommen, dann beschlagen sie sich an der warmen Aussenluft, und dann kann diese Feuchtigkeit nachträgliche Folgen haben, so daß man sich bemühte, Vorkehrungen zu treffen, die das Naßwerden verhüten.
Die Norddeutschen Eiswerke in Berlin haben ein Verfahren ausgearbeitet, daß die Angaben der Union Storage Cold Company benutzt. Das Beschlagen der Substanzen ist so zu erklären, das die aus den kalten Räumen genommenen Gegenstände eine dünne adhäsierende Luftschicht sich von der Aussentemperatur auf 0 Grad abkühlt.
Nun kann bei tieferer Temperatur die Luft nur weniger Wasser halten, und der Überschuß schlägt sich an den Waren nieder. Um dies zu verhindern, wird Warme Luft sehr schnell über die Waren getrieben.
Man verwendet einen Luftstrom von 20 Grad und 90% Sättigung, man kann dann abgekühlten, ohne daß sich Wasser abscheidet.
Es ist auch für Gefrierfleisch diese Art des Auftauens geeignet, nach Vortragendem noch billiger als die von Geheimrat v. Linde vorgeschlagene Verwendung der entfeuchteten Kühlhausluft.-
R. Plohns