Eisfabrik Berlin - Mitte


Maschinenfabrik und Eisengiesserei Halle


Startseite Umgebung Zukunft Spreeufer Geschichte Links Bilder Kontakt Datenschutz Was tun


Zur Halleschen Maschinenfabrik hatten die Norddeutschen Eiswerke eine gute Geschäftsbeziehung. Bis 1920 stammte die gesamte Technik von der Firma.
Auch später, und zu DDR - Zeiten kam die Technik aus Halle.


Hallesche Maschinenfabrik
Aktie der Maschinenfabrik und Eisengiesserei Halle, die 1913-14 die Maschinen für die Eisfabrik in der Köpenicker Strasse anfertigte


Aus der Geschichte der Halleschen Arbeiterbewegung 7/1
SED Stadtleitung Halle, Bildungsstätte
Kommision zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung
im Zusammenarbeit mit dem VEB Maschinenfabrik Halle



Irmtraut Dalchow

Die Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei AG von der Novemberrevolution bis zum Jahre 1945

Betriebsgeschichte des VEB Maschinenfabrik Halle Teil II





S. 32

....Der Konkurenzkampf war aber dennoch recht scharf, besonders, wenn große Konzernbetriebe, wie Borsig, zum unmittelbaren Konkurrenten wurden.
Wir erfahren davon im Zusammenhang mit einem Auftrag, den die Norddeutschen Eiswerke zu erhalten hoffte.

Die Grundausrüstung dieses Betriebes hatte die Hallesche Maschinenfabrik, deren zweites Spezialgebiet ja Eis- und Kühlmaschinen waren, geliefert.

Als die Norddeutschen Eiswerke nach dem Kriege an die Erweiterung der Kühlanlagen dachten, sollte jedoch Borsig den Auftrag erhalten. Der Vorstand der HME, der nur hinter vorgehaltener Hand davon erfahren hatte, bemühte sich daraufhin redlich, den Auftrag und damit auch den eigenen guten Ruf in Fachkreisen zu erhalten, da sie auf diesem Gebiet bisher die "Alleinherrscher" waren.

Besonders ärgerte sich der Vorstand über das Verhalten, des Direktors der Norddeutschen Eiswerke, weil, wie Roediger schrieb, "wir sie ja bis jetzt dauernd gut bedient und weil wir in Halle auf jeden Pfiff ihnen zu Hilfe geeilt sind... ."

Der HME nützten jedoch weder Bittgänge noch energisches Auftreten.

Der Auftrag wurde an eine Augsburger Maschinenfabrik gegeben. Der HME bot man lediglich einige Reparaturarbeiten an.

Im September 1921 machte man sich noch einmal Hoffnung auf einen neuen zwei Millionen Auftrag, der Norddeutschen Eiswerke. Inzwischen hatte sich jedoch herausgestellt, daß die Augsburger Maschinenfabrik offensichtlich ihre Kräfte im Konkurrenzkampf überschätzt hatte und wohl mit den versprochenen Lieferzeiten und Kosten nicht auskam, mit denen sie die HME ausgestochen und nun, nach den Worten von Roediger "ein trauriges unfertiges Machwerk" abgeliefert hatte.

Roediger zitierte in diesem Zusammenhang wieder seinen ehemaligen Chef Riedel mit dem „Grundsatz":„Schadenfreude ist die reinste Freude".





Anhang 7 S. 164




Abschrift
28.August 1919

Rö/Bü



                                  Herrn
Direktor S.Weill
Ostseebad H e r i n g s d o r f
Delbrückstraße 22
                                     


Hochgeehrter Herr Weill !

Nun zu einer anderen wichtigen Sache: Unser Maschinen-Ingenieur Kastner, der bisher diese Abteilung geleitet hat, verlässt uns am 1. September des Jahres, um eine Stelleung in Holland, die zur Zeit angesichts unserer Valuta besser bezahlt ist, anzutreten. Um sich zu verabschieden, war er vorgestern in Berlin bei den Norddeutschen Eiswerken, traf Direktor Esters nicht an, der wohl auch halb zur Erholung, halb geschäftlich wie er hörte, im Rheinland weilt, hatte aber eine Rücksprachen mit dem Betriebsleiter Richter.

Von diesem erfuhr er im tiefsten Vertrauen – und der Mann bittet ja nichts verlauten zu lassen, das er die Quelle unserer Kenntnis ist – daß die Norddeutschen Eiswerke angesichts guter Geschäfte die sie im laufenden Jahre gemacht haben daran denken, ihre Kühlanlage zu vergrößern. Es sollen zu unserer Anlage noch eine Dampfmaschine, ein Dampfkessel ein Kompressor mit Zubehör und die verschiedenen Kühler und Kondensatoren hinzugelegt und anstelle der von uns der von uns früher einmal gelieferten Absorptionsmaschine ein Kühlhaus errichtet werden.

Das jetzige Kühlhaus soll so besetzt sein, daß auch nicht der kleinste Raum mehr übrig bleibt. Obgleich man mit unserer Anlage sehr zufrieden ist, ist Herr Esters als Vorsitzender der Kühlhausgesellschaft welche von Borsig den Eispalast übernommen hat, sehr viel mit Borsig bzw. mit einem Direktor Neuhaus zusammengekommen und dadurch in ein vertrauliches Verhältnis zu diesem bzw. zur Firma Borsig getreten. Wir haben die Firma Borsig also sehr als Konkurrenz bei dieser Sache zu fürchten und möchten nichts versäumen, sondern gern alles unternehmen, was dazu nötig ist, uns diesen Auftrag der Vergrößerung zu sichern.

Nicht allein, daß wir die Arbeit gern machen möchten und daß wir die Arbeit gern machen möchten und daß wir die Arbeit brauchen, denn das große Projekt der Zuckerfabrik Ochsenfurt ist wegen Baumaterialmangel um ein Jahr verschoben worden und wir können natürlich bei der Unsicherheit der Verhältnisse an den Dingen nicht oder nur wenig arbeiten, sondern es würde auch für unseren Ruf ein ungeheurer Schlag sein, wen in einer bisher von uns ausschließlich errichteten Anlage der Norddeutschen Eiswerke bei einer Vergrößerung eine andere Firma die Ausführung hätte.

Jetzt hat Herr Kastner nun auch noch gehört, daß es wohl in dieser Sache Anfang September eine Aufsichtsratssitzung der Norddeutschen Eiswerke stattfindet und da ich vermute, daß Sie davon Kenntnis haben, möchte ich Sie gern um Auskunft bitten. Sind sie zu dieser Aufsichtsratssitzung in Berlin?

Dann würde ich, da Sie ja doch wohl nicht nur auf einen Tag kommen werden, einen Besuch in Berlin so einrichten, daß ich Sie sehen und sprechen könnte. Sind Sie nicht in Berlin, so ist das sehr schlimm, denn dann werden Sie an der Aufsichtsratssitzung nicht teilnehmen und uns nicht die für uns sehr wünschenswerten Mitteilungen in der Sache machen können.

Wollen Sie mich in der sache so schnell wie möglich bescheiden und mir Ihren Rat erteilen. Wir dürfen, wie gesagt, von der beabsichtigten Vergrößerung in den Norddeutschen Eiswerken nichts wissen, wir könnten sonst in den falschen Verdacht des Herrn Esters geraten.

Und auch Sie werden natürlich sich unwissend stellen müssen, sofern Sie nicht schon von den Eiswerken von der Absicht unterrichtet worden sind.

Herr Direktor Brennecke schrieb kürzlich in Sachen der Betriebsräte und habe mich gleichzeitig nach dem sonstigen Ergehen und dem geschäftlichen Gange erkundigt. Mit Betriebsräten ist dersselbe noch nicht geplagt-wir haben sie uns ja bisher auch vom Halse gehalten – aber er klagt sehr über Brennmaterialmangel und fürchtet natürlich, wie wir alle, den Winter unter diesen Umständen.

Mit angelegentlicher Empfehlungen bin ich Ihr ergebener
gez . Roediger

Die Daten zur gelieferten Dampfmaschine der MAN finden sich im Online Archiv von Albert Gieseler


Littmann und Vaass Maschinenfabrik Halle
Der Berliner Vertreter der Maschinenfabrik Halle hat seinen Sitz gleich um die Ecke von den Kühlhäusern der Norddeutschen Eiswerke, in der Melchiorstraße.

Die Eisfabrik der Norddeutschen Eiswerke
Aus einer Fachzeitschrift, in der ein Vortrag des Ingenieur Adolf Kastner über die 1914 in Betrieb gegangene Eisfabrik der Norddeutschen Eiswerke berichtet wurde.
Kältemaschine der Eisfabrik

Maschinenfabrik Halle

Kein Abriss der Eisfabrik, Kein Abriss der Kühlhäuser!!!!


E-Mail

eisfabrik@berlin-eisfabrik.de