Zum Tag des offenen Denkmals meldete sich bei uns der ehemalige Eishändler, der in unserer Eisfabrik Eis eingekauft und dann weiter verkauft hat, Herr Bachmann.
Grundlage dafür war der stolze Besitz eines privaten LKW in der DDR.
Herr Bachmann berichtete, das er auch zeitweise selbst die Anlage mit dem Eisbecken betrieben hat.
Wir erfuhren, das sich in einer Reihe 20 Gefrierzellen befanden. Es gab 60 Reihen im Becken.
Trotz aller Technik war die Arbeit auch köperlich anstrengend. Das Befüllen der Gefrierzellen erfolgte keinesfalls automatisch.
Der Anlagenbereiber mußte den Hahn selbst auf und zu drehen und den richtigen Moment den Hahn schließen.
Den Eishandel begann Herr Bachmann 1975 und führte diesen bis 1985 fort.
Beliefert wurden Kneipen aber auch Fleischereien. Zum Beispiel erhielt die Runge-Klause in der Rungestraße ihr Eis von Herrn Bachmann.
Auch geklärt wurde unserer Zweifel an den Zahlen, die Willi Schmelich in seinem Bericht in der "Berlinischen Monatsschrift" angab.
Allein Herr Bachmann lieferte 4 Tonnen Stangeneis in der Woche.
Er weiß von einem Mitbewerber der manchmal 100 Stangen Eis (2500 kg) auf einmal abholte.
Das war nicht so gut für alle, die nach diesem noch Eis haben wollten, da kein Stangeneis gelagert wurde.
Ungünstig erwies sich auch der Empfang der Ware am Montag morgen.
Da die Eisstangen das ganze Wochenende im Becken gehangen haben, waren diese sehr fest gefroren, was beim Transport schnell zum Bruch des Eises führte.
Das die Gefrierzellen zum besseren herauslösen des Eises konisch geformt waren hatte wiederum Vorteile beim Beladen des LKWs.
Die Stangen konnten sowohl nebeneinander als auch übereinander versetzt gelagert werden, was das Rutschen des Eises verhinderte.
Schnell fahren durfte man mit dieser „heissen Ware" trotzdem nicht.
Auch ein Eishändler aus „Westberlin" wurde von der Eisfabrik in der Köpenicker Straße versorgt.
Herzlichen Dank an Herr Bachmann für diese Informationen.