Bezeichnung von Eissorten

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In einer Eisfabrik
Bericht von 1895
Text eines
Denkmal-
schützers
Die
Eismaschine
Rummelsburg
1886
Natureisgewinnung
bei den
Norddeutschen Eiswerken 1896
Eisernte
In einem Text von 1913 werden die Eissorten von R.Plohn definiert:

Für die Bezeichnung der Eissorten werden folgende Begriffsbestimmungen aufgestellt:

„Kunsteis" umfasst drei Sorten:

  1. Kristalleis,

  2. Kristalleis ist vollständig durchsichtiges Eis
  3. Klareis

  4. Klareis ist durchsichtiges Eis mit einem trüben Kern von höchsten 1/2 des Querschnittes

  5. Trübeis

  6. Trübeis ist undurchsichtiges Eis


Die Bezeichnungen: entkeimtes Kristalleis, entkeimtes Klareis, entkeimtes Trübeis sind nur dann zulässig, wenn das Eis aus Wasser hergestellt ist, welches soweit durch technische Behandlung möglich, von schädlichen Keimen befreit worden ist.

Bei „Natureis" ist das Wort "Natur" den Bezeichnungen Kristalleis, Klareis, Trübeis vorzusetzten.

R.Plohn



Im Taschenbuch des Kältetechnikers definiert Pohlmann die Eissorten 1922 folgendermaßen:

Eiserzeugung.

Man unterscheidet:

  1. „Trübeis",

    d.i. Kunsteis aus Brunnen- oder Leitungswasser ohne weitere Nachhilfe; es ist undurchsichtig, trübe, weiß oder milchig infolge der im Wasser enthaltenen und beim gefrieren ausgeschiedenen Luftteilchen.
  2. „Klareis",

    d.i. Kunsteis aus Brunnen- oder Leitungswasser. Durch Schütteln während des gefriervorgangs oder auf andere weise wird die Luft entfernt. Der Eisblock ist klar, durchsichtig bis auf einen trübern Kern, der nicht mehr als ein Drittel des Blocks betragen darf.
  3. „Kristalleis" oder "Destillateis",

    d.i. Kunsteis aus destilliertem, entlüftetem Wasser, welches klar ist bis auf die sogenannte Seele des Blocks.

    Die Haltbarkeit des Kristalleises ist eine etwas längere als die von gewöhnlichem Kunsteis, die Gefrierdauer ist aber unter denselben Verhältnissen die gleiche. [...]

    Die Reinheit des Kunsteises ist sehr von der Qualität des Gefrierwassers abhängig.
  4. [...]
  5. „Klareis."

    Das aus gewöhnlichem Leitungs- oder Brunnenwasser gewonnene Eis ist milchig; diese Trübung rührt von vielen kleinen eingeschlossenen Luftbläschen her. Es genügt daher eine mäßige Bewegung des Wassers [...] zur Ausscheidung dieser Lust, um Klareis zu erhalten, was Veranlassung zum Auftauchen zahlreicher Rührvorrichtungen in Form von Ketten, Pendeln oder Stäben ergab, welche in die Zellen gehängt und dann kontinuierlich bewegt werden. [...]

    In England erzeugt man Klareisblöcke durch auf- und niederbewegtes Gefrierwasser zwischen Soletaschen. In Amerika bläst man häufig Luft in das Gefrierwasser zur Erzielung klaren Eises. Bei der Klareis-Erzeugung ist der Erfolg von der Beschaffenheit des Gefrierwassers in erster Linie mit abhängig. Eisenhaltiges Wasser muss vorher durch Belüftung eisenfrei gemacht werden. Hartes wassere ist vorher weich zu machen; Kalk- und Megnesium-Verbindungen verhindern die Herstellung eines klaren und farblosen Eises. Wenn das Wasser durch Belüftung enteisent wird, so nimmt es nicht nur die Luft auf, die es lösen kann, sondern noch einen großen Teil freier suspendierter Luft, welche ebenfalls zur Trübung beiträgt. Manganhaltiges Wasser muss alkalisiert werden. [...]

    Bevor die Entscheidung der Klareis-Erzeugung endgültig getroffen wird, sind mehrere Wasserproben zu analysieren.
  6. „Destillateis."

    Völlig keimfreies Wasser kann nur aus destilliertem Wasser erzeugt werden. [...] Bei Bereitung des Gefrierwassers sind hauptsächlich zwei Vorgänge von Wichtigkeit, nämlich die Entlüftung und Entkeimung. Entlüften kann man Wasser bei Temperaturen unter 100° C., sobald es unter Vakuum steht, es wird bei dieser Temperatur aber nicht entkeimt. Die Entkeimung erfolgt durch Abkochen unter Druck bei Temperaturen bis etwa 120° C. Nach dem Abkochen muss das Wasser abgekühlt und filtriert werden.


Pohlmann, Walther: Taschenbuch für Kältetechniker. Hamburg 1922, S. 153 ff.

Kein Abriss der Eisfabrik!!!!


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