«Die Spree zwischen Treptow, Kreuzberg und Friedrichshain – Stadtraum und Denkmale im Wandel», Vortrag anlässlich des 18. Berliner Denkmaltages «Stadträume – Wasserräume – Denkmalräume», 10. September 2004, Berlin, in: kunsttexte.de, Nr. 4, 2004 (13 Seiten), www.kunsttexte.de.
"Auf der Kreuzberger Seite harrt noch ein weiteres, derzeit stillgelegtes, aber umso eindrucksvolleres Objekt auf seine Wiederbelebung:
die auf einem als kleiner königlicher Holzmarkt entstandenen Grundstück errichtete Anlage der 1872 gegründeten Norddeutschen Eiswerke A.G.
Auf dem 1893 von ihrem Gründer Carl Bolle erworbenen Grundstück Köpenicker Straße 40-41 ließ die Norddeutsche Eiswerke A.G. 1909-10 von dem Bauunternehmer Albert Biebendt an der Straße eine zwei Höfe umschließende Wohn- und Fabrikanlage errichten.
Die zwischen 1913 und 1922 auf dem ufernahen Areal entstandenen drei Kühlhäuser und die Eisfabrik mit Kessel- und Maschinenhaus sind trotz z.T. schwerer Kriegsschäden ebenso überliefert wie die den
westlichen Hof umschließende Wohn- und Fabrikanlage.
Vor allem das am Spreeufer 1913-14 errichtete Kessel- und Maschinenhaus prägt mit seiner klaren, bereits
der frühen Moderne verpflichteten neoklassizistischen Ziegelarchitektur des tempelartig ausgebildeten Giebels den Uferraum (Abb. 27). Von besonderem Zeugniswert ist die im Maschinenhaus aufgestellte Kältemaschine der Firma Linde von 1914 (Abb. 28). Ob sich
unter den derzeitigen konjunkturellen Verhältnissen eine Nutzung und ein Investor finden lassen, scheint fraglich,
aber die Lagegunst am Wasser und die hochwertige Architektur der Anlage sollten einen Anreiz bieten.
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