Bestellkarte der Vereinigten Münchener - Eiswerke. An die Direktion , Sonnenstrasse 1
Ha, hier sieht man sogar die Eispreise 1889. Aber mit was haben die da bezahlt?
Ist die Sonnenstraße eine gute Adresse für ein Eisgeschäft?
Und wieviel Eis wurden nun eigentlich am 4. April (deutlich sichtbarer Poststempel) für alle 3 Tage von Menger in Landshut bestellt?
Wo ist die Straße abgeblieben zu der geliefert werden sollte?
Im Internet findet sich der Name "Vereinigte Münchener Eiswerke Ortlieb & Edenkofer" die eine Eisfabrik betrieben und hierfür 1882 eine Dampfmaschine von der der Maschinenfabrik Augsburg (MAN) erwarben.
Als Adresse für die Fabrik wird die Ohlmüllerstr. 44 genannt.
Die Eiswerke erwarben 1891 als "Vereinigte Münchner Eiswerke, Eduard Schmidt & Co." auch die erste Linde Eisfabrik am Auerbach Mühltal und hießen ab
1894 " Vereinigte Münchner Eiswerke, Oertlich & Edenhofer", die bis 1931 existierten.
Die Eisanlage wird mit folgenden Daten angegeben:
ab 1881
Ammoniak Doppelverdichter 2 x 14; Leistung 350 kW
Zyl. Durchm. 325 mm, Hub 540 mm; Drehzahl 60 Upm
2 Tauchrohrverflüssiger
Eisgenerator mit 2260 Zellen für 25 kg Blöcke
Eisleistung 66 500 kg bei 20 Stunden Gefrierzeit
22 500 kg Gewerbesalz für 92 m2 Kochsalzsole
Erwähnt werden die Münchner Eiswerke im Zusammenhang mit der Enteignung des Eigentums von Bürgern, die von den Faschisten als "jüdisch" eingestuft wurden und zum Verkauf Ihres Eigentums gezwungen (weit unter Wert) oder gar enteignet wurden.
Das Flurstück Nr. 366 1/12 in der Malsenstraße wurde durch die Vereinigten Münchener Eiswerke Ortlieb & Edenhofer KG i.L. an Josef
Friedrich Melberg und an Franz Fuchs veräußert.
Das Flurstück Nr. 366 1/18 Malsenstraße 13 wurde 1939 an Anton und Paula Bullinger veräußert.