Hamburger Eiswerke
Diese Postkarte stammt aus einem Katalog der Firma A.Borsig, die in Berlin Tegel auch Kältemaschinen herstellte. Sie zeigt die Kunsteisfabrik in Hamburg Hamm die ihre Anlagen 1909/10 erhielt.
Hamburger Eiswerke Actiengesellschaft, Admiralstraße 23 und Hammerteich 188-198 (ab 1896 Steinbeker Straße 38)
Das Bild zeigt Arbeiter der Actien-Gesellschaft EISWERKE Hamburg beim Schneiden von Eisblöcken mit Werkzeug, Maschinen ( Eisschneidemaschine, Reisigbesen, Abzieher, Transportschlitten) am Steinbeker Vorwerk, im Hintergrund Lagerflächen.
1870 befanden sich hier die Biller Natureiswerke von Ludw. Lühmann. 1890 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Steinbeker Vorwerks eine 25 ha große Wiesenfläche gekauft, eingedeicht und mit einem Zufluß von der Glinder Au versehen. 1883 wurde das Werk von der 1872 in Kirchsteinbek gegründeten „Actien-Gesellschaft Eiswerke Hamburg" übernommen.
Das Eis, das sich hier im Winter bildete, wurde blockweise ausgesägt und in dem mit Strohballen isolierten Holzschuppen am Ufer der Bille, im Steinbeker Eiskeller oder in den Räumen der am Hammerdeich 188-198 (ab 1896 Steinbeker Straße 38) eingelagert.
1882 vermeldet eine Zeitung, das die Hamburger Eiswerke den Bau einer Eisfabrik in der Nähe ihres Standortes an der Bille beschlossen haben, „welche 50 000 kg Klareis pro Tag produciren soll".
Die Lieferung der auf 120 000 M veranschlagten Eismaschinen wurde von der Firma O.Kropff in Nordhausen übernommen.
1909/10 wurde hier eine Kunsteisfabrik mit einer Borsig Kühlanlage errichtet (siehe Bild oben).
1925 erwarb die Markt- und Kühlhallen AG alle Aktien der A.-G. Eiswerke Hamburg und die Geschichte der Firma endete.
Das Gebiet wurde im zweiten Weltkrieg stark zerstört. Mit dem, trotz Anwohnerprotesten, 1995/96 erfolgten Abriss der Eisfabrik auf dem Grundstück verlor das Gebiet sein letztes Zeitdokument der Vorkriegsgeschichte.
Literaturtipp: Eiskeller, Eiswerke und Kühlhäuser in Schleswig-Holstein und Hamburg, von Stephan A. Lütgert, Husum Verlag, 2000; ISBN 3880429626
Ein unbestritten schönes Bild (oder?) aus einer Zeitschrift von 1914 das den Blitzeinschlag am 15. Juli in die Hamburger Eiswerke nach 10 Uhr abends (Ruhestörender Lärm?) zeigt.
Bestellkarte der Hamburger Eiswerke AG, Admiralitätstraße 32
Von Hamburg Moorburg gibt es häufiger die Ansichtskarte mit einer Abbildung der dortigen Eiswerke, was in Deutschland sehr selten ist.
Leider gibt die Vergrößerung auch nicht viel her. "Deutlich" zu sehen sind links zwei große Eisspeicher, denen aber rechts zwei weitere folgen könnten, da hier die Elevatoren stehen.